Regulatorik ist ein wichtiger Treiber der nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Dazu gehören auch Berichtspflichten, nach denen große (und künftig auch mittelständische) Unternehmen die Öffentlichkeit über ihre ESG-Aktivitäten informieren müssen.

  • Einige TMT-Unternehmen berichten bereits über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten. Ein umfangreiches Reporting entlang der drei ESG-Dimensionen wird bis dato allerdings nur von einer Minderheit praktiziert. Am wenigsten Informationen werden im Bereich Governance publiziert. Aber auch beim Umweltaspekt gibt mehr als die Hälfte an, nur wenige oder gar keine Daten zu veröffentlichen. 
KPMG!
59 %

informieren die Öffentlichkeit über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten im Bereich Umwelt- und Klimaschutz nur ansatzweise oder gar nicht.

KPMG!
70 %

haben die CSRD bisher nur ansatzweise oder noch gar nicht umgesetzt. Die CSRD gilt ab dem 1. Januar 2024.

Fazit

  • Viele TMT-Unternehmen haben begonnen, ihre Organisation und Geschäftstätigkeit nachhaltiger zu gestalten. Aber meistens fehlt die konsequente Umsetzung entlang der drei ESG-Dimensionen. Ein umfangreiches und systematisches Nachhaltigkeitsmanagement ist in den TMT-Branchen bis dato die Ausnahme.
 
  • Dieses geteilte Bild zwischen Sensibilisierung einerseits und fehlender Konsequenz andererseits spiegelt sich auch in einigen abschließenden Aussagen. Beispielsweise haben zwar 60 Prozent der Befragten eine klare Nachhaltigkeitsstrategie ausgearbeitet, aber nur 17 Prozent haben die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen in der Vergütungsstruktur der Geschäftsführung berücksichtigt (vgl. siehe Grafik). 

Aussagen zum Thema Nachhaltigkeit
Inwiefern treffen die folgenden Aussagen aus Sicht Ihres Unternehmens zu? (n=150, Abweichung von 100 Prozent aufgrund von Rundungsdifferenzen)

Nachhaltigkeit verstanden als dreidimensionales ESG-Modell (Environment, Social, Governance) gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Unsere Studie liefert ein Lagebild über den Status quo der ESG-Integration in den drei TMT-Sektoren und identifiziert zentrale Handlungsfelder, mit denen TMT-Unternehmen konfrontiert sind.

Die Produkte und Dienstleistungen der Technologiebranche sind integraler Bestandteil unseres Alltags und setzen leistungsstarke Telekommunikationsnetze voraus. Medien sind für das Funktionieren unseres sozialen Systems relevant, indem sie den Informationsbedarf der Wissensgesellschaft bedienen. TMT-Unternehmen haben also eine große gesellschaftliche Bedeutung. Sie sollten ihre Geschäftspraktiken im Hinblick auf Nachhaltigkeit überdenken, nicht nur aufgrund von Vorschriften, sondern auch aufgrund ihrer sozialen Verantwortung und Vorreiterrolle.

Prognosen zufolge könnten die weltweiten Rechenzentren bis 2025 für 4,5 Prozent des globalen Energieverbrauchs verantwortlich sein.1 Dies würde eine Verdopplung binnen acht Jahren bedeuten. Außerdem rechnen die Vereinten Nationen damit, dass bis 2030 knapp 75 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert werden, was einem Anstieg von etwa 25 Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau entspräche.2 Diese Beispiele zeigen, dass auch die TM- Sektoren zu den Umwelt- und Klimaschäden beitragen.

Wie steht es um die Nachhaltigkeit bei deutschen TMT-Unternehmen? Welche Maßnahmen wurden bereits ergriffen? Wo sind die größten Handlungsfelder? Diesen Fragen sind wir durch Interviews mit 150 ESG-Verantwortlichen in TMT-Unternehmen mit Sitz in Deutschland nachgegangen. 

Download Branchenberichte

Um ein schärferes Bild für die Branchen zu zeichnen, haben wir drei separate Berichte veröffentlicht, in denen die Umfrageergebnisse detailliert pro Subsektor analysiert und mit Handlungsempfehlungen angereichert werden. Die Berichte lassen sich einzeln lesen, aber auch nebeneinander legen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den drei TMT-Sektoren zu erkennen.