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ESG ist ein weltweiter Megatrend. Ob durch Regulatorik, verändertes Kundenbewusstsein oder unmittelbare Auswirkungen des Klimawandels: Nachhaltiges Wirtschaften rückt in den Mittelpunkt. Unternehmen sind  - genau wie Branchen und Sektoren  - bei der Transformation ihrer Geschäftsmodelle jedoch unterschiedlich weit. In der englischsprachigen Studie „A road well-traveled“ analysieren die Expert:innen jetzt den Status quo bei einer nicht nur in Deutschland besonders relevanten Gruppe: den Familienunternehmen. 

Familiengeführte Unternehmen gelten nicht zuletzt wegen ihres Fokus auf langfristige Planung als wichtiges Fundament des Wirtschaftsstandorts. Einer Frage, der wir in der Studie nachgehen lautet deswegen: Sorgt dieser Fokus auf Langfristig- und Nachhaltigkeit auch dafür, dass Familienunternehmen beim nachhaltigen Wandel ihrer Geschäftsmodelle wegweisend für andere Firmen und Sektoren sind?

Studie basiert auf Interviews und Nachhaltigkeitskennzahlen

Die Studie ist das Ergebnis einer Kooperation von KPMG und dem STEP Project Global Consortium. Basis der Untersuchung waren zum einen Interviews und Gruppendiskussionen mit Führungskräften von Familienunternehmen aus der ganzen Welt. Zum anderen fußt der Report auf der Auswertung detaillierter Nachhaltigkeitsdaten aus unserer globalen Umfrage unter 2.439 Führungskräften von Familienunternehmen, die 2022 im Bericht "The regenerative power of family businesses" vertreten waren.

Langfristige Ausrichtung sollte zu stärkerer Integration nicht-finanzieller KPIs führen

Für viele Familienunternehmen in Deutschland ist die generationenübergreifende Entwicklung ihres Geschäftsmodells die wichtigste Triebfeder, gefolgt vom Wettbewerb und steigenden Kundenerwartungen. „Aufgrund ihrer langfristigen Ausrichtung und ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft erwarten wir künftig eine noch stärkere Integration von finanziellen und nicht-finanziellen Nachhaltigkeitskennzahlen in ihre Steuerungsmodelle“, sagt Vera Elter, Vorständin für Personal und Familienunternehmen bei KPMG in Deutschland.Führungskräfte von Familienunternehmen werden laut Elter den Nachhaltigkeits-KPIs in der Berichterstattung, den Planungs- und Prognosezyklen, den Entscheidungsprozessen und den Anreizen für das Management zusätzliche Bedeutung beimessen.

"Stakeholder-Kapitalismus“ rückt verstärkt in den Fokus

Beim Thema Nachhaltigkeit geht es insbesondere auch um das Schaffen und Leben gemeinsamer Werte  - und genau auf diesem starken Fundament bauen viele Familienunternehmen auf. Die Schaffung gemeinsamer Werte für alle Beteiligten gilt der Studie zufolge als Teil ihrer DNA. Und in dieser verankern Familienunternehmen das Konzept des Stakeholder Value, also die Beachtung und Wertschätzung von Kund:innen, Mitarbeitenden, Gemeinden, Umwelt sowie diverser weitere Gruppen in der Gesellschaft. 

Nachhaltigkeit gilt für Familienunternehmen als wirtschaftlicher Imperativ für langfristiges Wachstum und Wohlstand. Das Streben nach Nachhaltigkeit ist Bestandteil der Werte von Eigentümerfamilien und in ihren Geschäftsmodellen. Es wird als bedeutender Teil des Familienerbes angesehen, denn von jeder Generation wird erwartet, dass sie mehr weitergibt als das, was sie erhalten hat. 

Das ist auch der Grund dafür, warum Familienunternehmen den Autor:innen zufolge die Möglichkeit haben, in ihrer Vorreiterrolle wegweisend für andere Unternehmen und Sektoren zu sein.

Die Studie beschreibt zudem acht Schlüsselfaktoren für den Weg in eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft: