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Oktober 2023 | Persönliche Einblicke

Sabrina Karner ist als IT-Beraterin bei KPMG im Bereich SAP Data & Analytics im Einsatz. In ihrem Job begleitet sie Unternehmen und Konzerne im In- und Ausland bei SAP-Transformationsprojekten. Ihr Fokus liegt dabei auf der Konzernabschlusserstellung mit SAP S/4HANA Group Reporting. Sie arbeitet an der Schnittstelle zwischen Fachbereich und IT und unterstützt Kund:innen von der Anforderungsaufnahme, über die Erstellung des fachlichen und technischen Designs bis hin zur Umsetzung. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit engagiert sich Sabrina dafür, die Sichtbarkeit und Vielfalt von Frauen im Tech-Bereich zu steigern. 

Sabrina, gemeinsam mit Kolleginnen hast du die Kampagne „Women in Tech“ unter dem Hashtag #techtuesday ins Leben gerufen. Was steckt dahinter und welche Ziele verfolgt ihr damit?

Wie der Titel unserer Kampagne vermuten lässt, rücken wir damit unsere Kolleginnen aus dem Bereich Technology Consulting in den Mittelpunkt. Es geht uns vor allem darum, die Vielfalt unserer IT-Dienstleistungen und -Jobs nach außen zu tragen und zu zeigen, wie wir alle miteinander vernetzt sind. In unseren Projekten arbeiten wir meistens mit Kolleg:innen aus anderen Bereichen zusammen. Das beste Beispiel bietet das Thema ESG und die dazugehörige Nachhaltigkeitsberichterstattung. Hierfür arbeiten wir international und bereichsübergreifend zusammen. Die unterschiedlichsten Teams aus den Bereichen Audit, Tax, Law und Advisory kombinieren ihre Expertise, um gemeinsam Lösungsansätze für Kund:innen zu entwickeln.

Sabrina Karner setzt sich für Frauen im IT-Bereich ein.

Du bist seit 2021 Teil des SAP-Teams bei KPMG. Wie war damals der Einstieg für dich in ein männlich dominiertes Berufsfeld?

Ich habe mich in meinem Team von Beginn an sehr wohlgefühlt. Die Hauptgründe, die viele Mädchen von Tech-Jobs fernhalten, sind meiner Meinung nach Klischees und veraltete Rollenbilder. Diesen Stereotypen war ich mir bewusst und genau deshalb habe ich versucht, mich von eben jenen nicht beeinflussen zu lassen. Generell verfolge ich die Ansicht, dass wir nur gemeinsam in unserer Diversität stark sein und voneinander lernen können. Bei der Jobwahl ist es wichtig, dass man seine persönlichen Stärken verwirklichen kann. Die eigenen Interessen sollten im Fokus stehen. 

Ob Cybersecurity, HR IT, ERP, SAP u. v. m. – bei KPMG sind viele Kolleginnen als IT-Beraterinnen im Einsatz. Dennoch bist du vor Ort bei Kund:innen oder auch bei internen Meetings oftmals die einzige Frau am Besprechungstisch. Mit welchen Herausforderungen siehst du dich konfrontiert? Und welche Chancen ergeben sich dadurch?

Ich durfte bisher sehr positive Erfahrungen sammeln. Wenn man als Frau in solchen Situationen am Gesprächstisch erfolgreich ist, verlässt man den Termin mit gestärktem Selbstbewusstsein. Als Herausforderung sehe ich dabei jedoch, dass nicht die Personen am Gesprächstisch, sondern bestehende Stereotypen häufig die Kompetenz oder Autorität der Frau in Frage stellen, mit denen der Kopf dann plötzlich zu kämpfen hat. In einer von Männern dominierten Umgebung wird immer wieder beobachtet, dass Frauen Schwierigkeiten haben, ihre Stimme zu erheben. Doch genau dieses Gleichgewicht in der Kommunikation benötigen wir. Frauen können unterschiedliche Perspektiven und Ansichten einbringen, die ansonsten oftmals fehlen. Zusammengefasst ist Geschlechterdiversität für mich von großem Wert, insbesondere um eine inklusive und gerechte Arbeitsumgebung zu schaffen.

Zum Schluss reisen wir noch einmal in die Vergangenheit: Welchen Ratschlag würdest du deinem jüngeren Ich geben?

Sei einfach du selbst! Glaube an deine Fähigkeiten, verfolge deine Träume mit Leidenschaft und motiviere durch dein Verhalten auch deine Mitmenschen. 

Interviews mit unseren Tech-Consulting-Kolleginnen