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Die Zahl der Unternehmen, die auf Cloud-Lösungen setzen, ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen und wächst weiter. Noch vor zehn Jahren gaben in unserer Umfrage für den Cloud-Monitor nicht mal ein Drittel der befragten Unternehmen (37 Prozent) an, dass sie auf geräteunabhängige und internetbasierte Software setzen. Das Bild hat sich komplett gewandelt. Eine große Mehrheit nutzt Cloud-Lösungen. Nämlich 84 Prozent der von uns befragten Firmen. Vergangenes Jahr waren es 82 Prozent. Für den Cloud-Monitor 2022 haben wir in mehr als 550 Unternehmen Führungskräfte aus dem IT-Bereich befragt.

Wer mithalten will, setzt auf die Cloud

Welchen Stellenwert das Thema inzwischen hat, zeigt die Tatsache, dass die Unternehmen davon ausgehen, in drei Jahren 60 Prozent ihrer Anwendungen aus der Cloud heraus zu betreiben. Vor einem Jahr vermuteten sie noch, dass es 52 Prozent sein werden. Der Teil der Unternehmen, die sich dem Cloud-Computing komplett verschließen, bleibt mit drei Prozent weiterhin sehr gering. Es wird sich zeigen, ob diese Firmen noch auf den „Wolken-Zug“ aufspringen oder sie endgültig abgehängt werden. Die Befragung zeigt deutlich, dass der Cloud-Markt auch in den kommenden Jahren wachsen wird. Denn 13 Prozent der befragten Unternehmen stehen vor dem Eintritt in die Cloud. Klar ist: Wer seine IT modernisieren will, wird an Cloud-Computing kaum vorbeikommen. 

Kosteneinsparungen sind das meistgenannte Ziel

Das Hauptmotiv für die Nutzung der Cloud sind Kosteneinsparungen. Besonders die Corona-Krise führte in Unternehmen dazu, die Fixkosten zu prüfen. Gerade im IT-Bereich können Cloud-Lösungen hier kosteneffiziente und kostenflexible Alternativen sein. Entsprechend erhoffen sich drei Viertel der Befragten geringere Kosten vom Cloud-Einsatz. Damit ist der Kostenfaktor das meistgenannte Ziel des Cloud-Einsatzes. Auf Platz zwei folgt die Reduktion der CO2-Emissionen, die 55 Prozent der Befragten nennen.

Viele Cyber-Attacken konnten mit Cloud-Lösungen abgewehrt werden

Was müssen die internetbasierten Lösungen leisten? Danach befragt, sind sich Unternehmen einig, dass die Tools stabil und zuverlässig laufen sollen und auch bei Teilausfällen die Funktionalität nicht leiden soll. Für 70 Prozent ist außerdem ausschlaggebend, dass die Rechenzentren der Cloud-Anwendungen im Rechtsgebiet der Europäischen Union stehen. Unsere Umfrage zeigt, dass das Thema Sicherheit immer relevanter wird. Knapp 40 Prozent berichten davon, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten Attacken durch Ransomsoftware ausgesetzt waren. Aber auch hier hilft die Cloud: Denn 72 Prozent konnten die Angriffe mit Cloud-Security-Maßnahmen abwehren.

Nachhaltigkeit und wie die Cloud dabei hilft

Die ESG-Kriterien Umwelt (E = Environment), Soziales (S = Social) und Unternehmensführung (G = Governance) und das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen wird für Unternehmen zunehmend wichtiger. Cloud-Computing kann auf verschiedenen Ebenen dazu beitragen, die ESG-Ziele zu erreichen. Den größten Mehrwert schreiben die Befragten der Cloud zu, wenn es darum geht, flexible Arbeitsformen wie Homeoffice zu ermöglichen. Sechs von zehn Unternehmen sehen darin einen sehr großen Mehrwert (59 Prozent), drei von zehn einen eher großen Mehrwert (30 Prozent). Jeweils acht von zehn Unternehmen, sehen (eher) große Vorteile für die allgemeine Reduktion der CO2-Emissionen (79 Prozent) oder zur Steigerung der Energieeffizienz bzw. Senkung des Energieverbrauchs (78 Prozent). Außerdem versprechen sich 61 Prozent, dass Cloud-Lösungen sie dabei unterstützen, das Erstellen der ESG-Reportings zu erleichtern.

SAP-Administration wird meistens ausgelagert

ERP-Anwendungen zählen hinter Beschaffungs- und branchenspezifischen Anwendungen zu den meistgenutzten Anwendungen aus der Public-Cloud. Eines der am häufigsten genutzten ERP-Systeme ist dabei SAP S/4HANA. Seit 2017 wird das Programm auch aus der Cloud angeboten. Insgesamt nutzen 13 Prozent der Befragten eine Cloud-Variante von SAP S/4HANA. Unsere Umfrage zeigt deutlich, dass die Administration des Tools ausgelagert und von externen Dienstleistern erbracht wird. Die wenigsten Firmen verfügen über ein internes Admin-Team. Diese deutliche Auslagerung-Tendenz zeigt: Wer auf Cloud-Angebote setzt, will damit Personalaufwand reduzieren. Ein weiterer Grund für die SAP-Cloud-Nutzung ist die Sicherheit, dass immer auf dem aktuellsten Stand gearbeitet wird und die Software durch regelmäßige Updates sicher ist.

Über den Cloud Monitor

Der Cloud-Monitor untersucht seit 2012 die Entwicklung der Cloud-Nutzung und die Erfahrungen der Cloud-Nutzenden in der deutschen Wirtschaft und wurde von Bitkom Research im Auftrag der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchgeführt. Die Stichprobe für unsere diesjährige Befragung umfasst 552 Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitenden in Deutschland. Bei den Befragten handelt es sich um Führungspersonen mit Aufgaben aus dem Organisationsbereich Informationstechnologie oder um Mitglieder der Geschäftsführung bzw. des Vorstands.