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Saudi-Arabien hat ein gewaltiges Reformprojekt angestoßen, um die Wirtschaft und Gesellschaft zu modernisieren. Die saudische Wirtschaft soll mithilfe von Investoren und Know-how aus dem Ausland diversifiziert werden. Dadurch bieten sich auch deutschen Unternehmen vielerlei neue Geschäftsmöglichkeiten. Im Whitepaper „Ein Land öffnet sich“ zeigen wir die Chancen und Herausforderungen auf.

Saudi-Arabien ist die größte Volkswirtschaft des Nahen Ostens, und rund 800 deutsche Unternehmen sind dort bereits aktiv. Dennoch wird das Königreich und werden die dort bestehenden Chancen in den deutschen Medien bislang kaum beachtet. Das sollte sich ändern, denn das gesellschaftliche und wirtschaftliche Reformprogramm „Vision 2030“ eröffnet nicht nur den großen deutschen Konzernen, sondern auch den kleinen und mittelständischen deutschen Unternehmen zahlreiche neue Geschäftschancen.

„Vision 2030“: Saudi-Arabien im Umbruch

Mit dem ambitionierten Reformprojekt will die saudische Regierung die Abhängigkeit des Landes von der volatilen Erdölwirtschaft verringern und die Wirtschaft diversifizieren. Gigantische Mega- und Infrastrukturprojekte sollen den Weg Saudi-Arabiens in ein Zeitalter nach dem Öl nachhaltig ebnen und festigen. Hierbei will der Golfstaat zunehmend ausländische Investoren und Know-how von außen anlocken.

„Vision 2030“ umfasst gewaltige Modernisierungs- und Liberalisierungsschritte. So wurde in den vergangenen Jahren eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um in Saudi-Arabien international vergleichbare Standards zu etablieren, etwa zur Schaffung von Rechtssicherheit für Innovationen und Patente.

Von ausländischen Unternehmen wird erwartet, dass sie langfristig vor Ort in Saudi-Arabien investieren und neue Arbeitsplätze für die junge, schnell wachsende saudische Bevölkerung schaffen. Um Investitionen voranzubringen, enthält „Vision 2030“ Entwicklungs- und Förderprogramme in den Bereichen Energie, Bergbau, Infrastruktur und Bildung.

„Vision 2030“ hat zudem einen gesellschaftlichen und sozialen Wandel im Königreich angestoßen. Die saudische Regierung hat die bislang sehr restriktive Geschlechtertrennung gelockert und die Rechte der Frauen gestärkt. Das Land öffnet sich zunehmend für Ausländer:innen, etwa für den Tourismus. Diese Entwicklung wird in den kommenden Jahren weiter vorangetrieben. 

Saudi-Arabien wird als geschäftsfreundlicher bewertet

Erste wirtschaftliche Erfolge der konsequenten Projektumsetzung sind bereits sichtbar. Sie haben dazu geführt, dass Saudi-Arabien im „Ease of Doing Business Index“ der Weltbank  - einem Ranking zur Geschäftsfreundlichkeit von Volkswirtschaften  - einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht hat: von Platz 92 im Jahr 2019 auf Platz 62 im Jahr 2020.

Die weitere Umsetzung der saudischen Reformprojekte und die Liberalisierung der Gesellschaft bieten auch deutschen Unternehmen, die bereit sind, sich in Saudi-Arabien zu engagieren, Investitions- und Markteintrittschancen. Die Förderinitiativen der „Vision 2030“ haben Rahmenbedingungen geschaffen, die Planungs- und Investitionssicherheit für die nächsten fünf bis zehn Jahre bieten können.

Chancen in sieben Sektoren

Im Whitepape„Ein Land öffnet sich“, das wir in Kooperation mit der Delegation der Deutschen Wirtschaft für Saudi-Arabien, Bahrain und Jemen (GESALO) erstellt haben, stellen wir das saudische Reformprojekt „Vision 2030“ dar und zeigen auf, welche Möglichkeiten für Investitionen sich in Saudi-Arabien für deutsche Unternehmen in den folgenden Branchen bieten: Gesundheitswirtschaft, Tourismus, Kultur und Unterhaltung, Fertigungsindustrie, Groß- und Einzelhandel, Erneuerbare Energien, Transport und Logistik.

Das Whitepaper beleuchtet zugleich die Herausforderungen, die dabei zu meistern sind. Vielfach werden die Geschäftschancen die Herausforderungen deutlich überwiegen. Erforderlich ist jedoch eine Abwägung im konkreten Einzelfall. Ein Fragebogen im Whitepaper kann bei der Prüfung unterstützen, wie sinnvoll ein Engagement in Saudi-Arabien sein könnte.