Der Einzelhandel in Deutschland hat das dritte Quartal 2021 knapp positiv abgeschlossen. Die neue Ausgabe des Retail Sales Monitors zeigt, dass sich die einzelnen Branchen in den zurückliegenden Monaten sehr unterschiedlich entwickelt haben. Vor allem der Internethandel konnte profitieren und mit einem Umsatzplus von 14,8 Prozent das Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum beschließen. Das größte Plus verzeichneten dabei die Multichannel-Händler. Hier zeigt sich, dass kanalübergreifende Strategien erfolgsversprechend sind. 

Inflation und Lieferschwierigkeiten bewegen die Branche

Der Handel hatte im abgelaufenen Quartal mit zunehmenden Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. Davon waren Fahrradhändler am stärksten betroffen. Fast 90 Prozent berichten im Oktober, ihre Ware zu spät oder gar nicht bekommen zu haben. Auch Baumärkte und Händler für Unterhaltungselektronik spürten die Auswirkungen deutlich.

Ein zweites Thema, das den Einzelhandel stark beschäftigt, ist die steigende Inflation. Mit 4,5 Prozent war die Inflationsrate im Oktober so hoch wie seit August 1993 nicht mehr. Der größte Preistreiber sind dabei die Kosten für Energie. Aber auch die Lieferverzögerungen und -ausfälle sind ein Grund, denn Materialverknappung führt zu Preisanstiegen. 

Weihnachtsgeschäft: Es zeigen sich erste Konsumeintrübungen

Ob der stationäre Einzelhandel in diesem Jahr stark vom Weihnachtsgeschäft profitieren kann, ist angesichts der Pandemieentwicklung fraglich. Es zeigen sich erste Konsumeintrübungen. November und Dezember zählen traditionell zu den stärksten Monaten im Handel, das Weihnachtsgeschäft wird gespannt erwartet. Der „Black Friday“ Ende November hat dieses Jahr vermutlich nicht die Umsatzerwartungen erfüllt. Auch bleibt abzuwarten, wie sich nicht nur die Pandemie, sondern auch die Lieferschwierigkeiten auf die Umsätze auswirken werden. Für den Einzelhandel gilt nun die 2G-Regel, was sich ebenfalls negativ auf die Frequenzen und somit auf den Umsatz auswirken dürfte. 

Fokus: Modehandel

In der neuen Ausgabe des Retail Sales Monitor beleuchten wir ausführlich die aktuelle Situation im Modehandel. Die Branche hatte 2020 stark mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen. Der Modehandel verzeichnete ein Umsatzminus von 25 Prozent. Während der Corona-Krise haben Konsument:innen aufgrund der Zwangsschließungen Geschäfte ihre Kleidung vermehrt online gekauft. Dadurch hat Bekleidung, das umsatzstärkste Produktsegment im Onlinehandel, seine Position hier weiter gefestigt. Der Online-Marktanteil beträgt 27 Prozent.  

Nachhaltigkeit im Fashionsegment

Das sehr prominente Thema Nachhaltigkeit hat auch Auswirkungen auf die Fashionbranche. Viele Konsument:innen überdenken ihr Konsumverhalten. Jede:r Vierte hat bereits gebrauchte Mode gekauft und mehr als 40 Prozent der Verbraucher:innen können sich vorstellen, welche zu kaufen. Secondhand-Mode erlebt derzeit einen Boom. 

Eine ausführliche Beschreibung der Einzelhandelsentwicklung im dritten Quartal 2021 und die Fokusbetrachtung des Modehandels finden Sie in unserem Retail Sales Monitor 4/2021. Laden Sie unseren Newsletter hier herunter: 

Gemeinsam mit dem EHI beleuchten wir vier Mal im Jahr im KPMG Retail Sales Monitor die Entwicklungen, Trends und Treiber der Branche. Hier können Sie unseren Newsletter abonnieren.

 

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