Vielen Unternehmern ist die Bedeutung der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (UStId-Nr.) als materiell-rechtliche Voraussetzung für die Steuerfreiheit der innergemeinschaftlichen Lieferungen und für die Zusammenfassende Meldung bewusst. Weniger bekannt ist die seit 2022 bestehende Verpflichtung, die UStId-Nr. auch in der Intrastat-Erklärung anzugeben. Für eine korrekte Deklaration empfiehlt sich grundsätzlich eine vorherige Prüfung der UStId-Nr.

Mithilfe der monatlichen Intrastat-Meldungen erfasst das Statistische Bundesamt den Warenverkehr zwischen den Staaten der Europäischen Union. Denn auch in Zeiten des Binnenmarkts ist es politisch und steuerlich von Interesse, welche Waren innerhalb der EU aus Deutschland heraus und nach Deutschland geliefert werden.

Unternehmen sind deshalb verpflichtet, die monatlichen Intrastat-Meldungen elektronisch an das Statistische Bundesamt zu übermitteln.

Änderungen bei der Intrastat-Meldung

Die wesentlichen Änderungen betreffen drei Bereiche:

·       die Arten des Geschäfts,

·       die Angabe des Herkunftslandes der Versendung und

·       die UStId-Nr. des jeweiligen Handelspartners.

Innerhalb der Arten des Geschäfts (AdG) gab es umfassende Änderungen. Neben verschiedenen Ergänzungen wurden einige Nummern geändert, andere sind entfallen. Einige Beispiele:

  • Die AdG 12 umfasst Ansichts- und Probesendungen, Sendungen mit Rückgaberecht und Kommissionsgeschäfte. Sie wurde in AdG 31 „Beförderung in/aus einem Lager (ohne Ansichts- und Probesendungen und Kommissionsgeschäfte)“ und AdG 32 „Ansichts- und Probesendungen (inkl. Auslieferung- und Konsignationslager sowie Kommissionsgeschäfte)“ aufgeteilt.
  • Die AdG 19 [Sonstiges (Eigentumsübertragung)] und 29 [Sonstiges (Rücksendung/Ersatzsendung)] sind entfallen.
  • Die AdG 72 wurde neu eingeführt. Sie beschreibt sogenannte Quasi-Ausfuhren. Das sind Waren-Exporte, die für Drittländer bestimmt sind und für die Zollanmeldung aus einem EU-Mitgliedsland nach Deutschland geliefert werden. Ergänzend zu den bisherigen Ursprungsangaben bei Lieferungen nach Deutschland muss bei Versendungen aus Deutschland auch das Herkunftsland angegeben werden. Ohne diese Angaben kann keine Intrastat-Meldung abgegeben werden. Das Herkunftsland der Versendung muss mit dem zweistelligen ISO-Alpha-Ländercode gemeldet werden; es ist entweder das Land, in welchem die Güter produziert wurden, oder das Land, in welchem sie zuletzt wesentlich bearbeitet wurden. Diese Angabe gelingt nur, wenn die Herkunft der Güter zurückverfolgt werden kann.

Zudem müssen zusätzlich die UStId-Nr. der Handelspartner im Bestimmungsmitgliedsstaat gemeldet werden. Auch sie müssen korrekt sein, deshalb empfiehlt sich ebenfalls grundsätzlich eine vorherige Prüfung.

Herausforderung "Daten"

Die Änderungen bei der Intrastat-Meldung sind überschaubar, problematisch wird es, wenn Informationen fehlen. In der Praxis sind das häufig Angaben zum Herkunftsland, aber auch zur UStId-Nr. des Handelspartners.

Außerdem ist es für die elektronische Erstellung der Intrastat-Meldung erforderlich, dass diese Daten im ERP-System erfasst sind. Häufig sind dafür Anpassungen erforderlich. Und nicht in jedem Unternehmen gibt es auch einen geeigneten Prozess für die Ermittlung der richtigen USt-Id.-Nr. des jeweiligen Handelspartners.

Wir empfehlen aus all diesen Gründen: Starten Sie frühzeitig mit der Datenerhebung sowie den Prozess- und Formularumstellungen. Fehlende Daten gefährden die fristgerechte Abgabe der Intrastat-Meldung. Zudem gilt weiterhin: Unvollständige Meldungen und unzutreffende Angaben in den Meldungen können zu Rückfragen des Statistischen Bundesamts und somit zu erhöhtem administrativem Aufwand führen. Beides sind keine angenehmen Optionen für Unternehmen. Schließlich gilt zu beachten, dass die Änderungen letztendlich eine Abstimmung der Erklärungen innerhalb der EU mit den Umsatzsteuererklärungen ermöglichen. Unsere Erfahrung zeigt, dass die Meldungen nachgehalten und verprobt werden.

Wir unterstützen Sie in allen Fragen rund um die UStId-Nr. mit Know-how und technologischen Lösungen. Sprechen Sie uns an.