Die IFRS-Stiftung hat zeitgleich zur Klimakonferenz in Glasgow die Gründung ihres International Sustainability Standards Board (ISSB) bekannt gegeben. Unter dem Dach der Stiftung werden künftig internationale Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung entwickelt. Damit soll dem Informationsbedarf der Anleger:innen zu ESG-Themen entsprochen werden. Das Gremium wird in Frankfurt am Main seinen Sitz haben und Anfang 2022 seine Arbeit aufnehmen.

Vergleichbare Nachhaltigkeitsberichterstattung wird angestrebt

Das Ziel der IFRS-Stiftung ist es, die Berichterstattung zu Nachhaltigkeitsaspekten mit derjenigen zu Finanzaspekten gleichzustellen. Angestrebt wird eine weltweit konsistente, vergleichbare und verlässliche Nachhaltigkeitsberichterstattung mit Hilfe eines Bausteinkonzepts. Das ermöglicht es den Unternehmen in den unterschiedlichen Ländern die globalen Standards um regional geltende Verordnungen und Bestimmungen zu ergänzen. 

Das ISSB wird eng mit dem International Accounting Standards Board (IASB) zusammenarbeiten, das die IFRS-Rechnungslegungsstandards entwickelt. So soll sichergestellt werden, dass die Rechnungslegungs- und die ISSB-Standards miteinander kompatibel sind. Das ISSB und das IASB werden unabhängig sein, ihre Standards werden sich gegenseitig ergänzen, um Investor:innen umfassende Informationen zu liefern.

Es wird den einzelnen Ländern überlassen bleiben, ob sie die neuen Standards übernehmen. In einigen Ländern ist mit einer raschen Übernahme zu rechnen – so hat das Vereinigte Königreich bereits seine Erwartung bekundet, dass das ISSB ein zentraler Bestandteil seiner Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung wird. In anderen Ländern – zum Beispiel in der EU und den USA – ist der Weg zur Übernahme jedoch weniger klar. Das Ziel der Stiftung ist es, eine globale Grundlage für anlegerorientierte Offenlegungsstandards für Nachhaltigkeit zu schaffen, auf der die einzelnen Länder aufbauen können.

Entwicklung von Nachhaltigkeitsstandards kann jetzt rasch erfolgen

Der eingeleitete Start des ISSB bedeutet, dass Nachhaltigkeitsstandards nun rasch entwickelt werden können. Für Unternehmen ist es jetzt wichtig, bereits die potenziell zügige Umsetzung der Standards für die Offenlegung von Nachhaltigkeitsdaten zu planen.

KPMG hat diese wichtige Initiative unterstützt, unter anderem durch seine Arbeit an Stakeholder Capitalism Metrics mit dem World Economic Forum. Mit der Ankündigung, das ISSB ins Leben zu rufen, hat die IFRS-Stiftung auch Prototypen vorgestellt, die von einer Arbeitsgruppe entwickelt wurden. Sie umfassen klimabezogene Angaben und allgemeine Offenlegungspflichten zur Nachhaltigkeit. Das ISSB wird diese Prototypen in seinem Arbeitsprogramm berücksichtigen. Der klimabezogene Offenlegungsstandard wird voraussichtlich der erste in einer Reihe von vorgeschlagenen Nachhaltigkeitsoffenlegungsstandards sein, die vom ISSB herausgegeben werden. 

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