Unternehmen und Geschäftsfunktionen sind sich bewusst, dass in Zukunft neue und flexible Organisationsmodelle erforderlich sein werden, um mit dem stetigen Wandel des Umfelds Schritt zu halten. Natürlich wird die Automatisierung geringwertiger Aufgaben durch disruptive Technologien vorangetrieben werden, sodass Mitarbeiter sich auf Tätigkeiten mit höherem Wertbeitrag wie beispielsweise Innovationen innerhalb der Warengruppe konzentrieren können. Allerdings erfordern auch diese Aktivitäten ein hohes Maß an Weiterqualifizierung, damit sich die Mitarbeiter flexibel an die jeweils aktuellen Prioritäten anpassen können. Künftig wird es womöglich die Ausnahme sein, dass Warengruppenmanager kontinuierlich ein und dieselbe Warengruppe bearbeiten. Vielmehr kann die Implementierung flexibler Modelle den gezielten Einsatz von Fachkräften umfassen, die externe Erkenntnisse nutzen und dazu beitragen können, die Leistung zu erhöhen und gleichzeitig den Aufwand zu senken.

Die Effektivität des Organisationsmodells und das Bemessen seines Werts werden dabei nicht länger allein auf der Frage beruhen „Wie hoch sind die Einsparungen?“. Feedback von Lieferanten, Kunden und anderen Stakeholdern liefert Informationen darüber, wie die Einkaufsfunktion und die erbrachten Dienstleistungen eingeschätzt werden. Ein agiles Organisationsmodell verknüpft all diese Aspekte miteinander und schließt unter anderem folgende Bereiche ein:

  • Struktur: Rolle, Umfang, Ausgestaltung, Automatisierung und Delivery Model des Einkaufs; die Einkaufsorganisation wird eine schlanke Struktur und einen optimal angepassten Umfang aufweisen und auf höherwertige Dienstleistungen ausgerichtet sein
  • Entscheidungen: Methoden, Entscheidungsfindung und Governance; das Vereinfachen der Rahmenbedingungen für Governance und Entscheidungsbefugnis hat weiterhin große Bedeutung und wird funktionsübergreifend abgestimmt
  • Kultur: Verhaltensweisen innerhalb des Unternehmens; proaktive Definition einer passenden Kultur, welches die Umsetzung der Einkaufsstrategie fördert und damit zum langfristigen Werterhalt beiträgt
  • Anpassungsfähigkeit: die Fähigkeit, Veränderungen umzusetzen und zu steuern; kontinuierliches Verbessern, Kaizen, Innovationen und Sicherstellen der Zukunftsfähigkeit, um Agilität und beständige Weiterentwicklung zu ermöglichen
  • Performancemanagement: Messen der Unternehmensleistung; die Effektivität des Einkaufs auf Unternehmensebene sowie klare Erkenntnisse über die Werttreiber des Unternehmens werden wichtige Indikatoren für den Erfolg darstellen
  • Führungskompetenz: Strategie, Richtungsvorgabe und Kommunikation; stärkeres funktions- und bereichsübergreifendes Einbinden von Führungskräften; das Führungsteam des Einkaufs gibt die Richtung vor und nimmt seine Führungsverantwortung an

Ein agiles Organisationsmodell im Einkauf erfordert, dass wir die Struktur und Rollen des Einkaufs neu zu denken wagen. „New Reality“ bedeutet für den Einkauf, dass er nur dann zukunftsfähig ist, wenn er sich mit einer schlanken Organisationsstruktur und hohen Anpassungsfähigkeit auf die sich zunehmend schneller verändernden Business Anforderungen einstellt.

Julia Ruf
Senior Manager
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Die CPO-Agenda für den Einkauf der Zukunft

Für den Einkauf heißt es künftig nicht mehr „business as usual“. Die Transformation des Einkaufs gewinnt an Ausmaß und Tempo. Der Schlüssel zum Erfolg besteht im proaktiven Entwickeln einer Blaupause, anhand derer Ihre Einkaufsorganisation Disruptionen in Chancen zum Schaffen von Wettbewerbsvorteilen und Wachstum umwandeln kann. Weitere Informationen über die Zukunft des Einkaufs.

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