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Agil auf die Disruptionen des Wirtschaftslebens reagieren: das ist die strategische Zielsetzung von Divestments, wie sie zunehmend am Markt zu beobachten sind. Dabei werden Geschäftsbereiche aus etablierten Konzernstrukturen herausgelöst und an der Börse (IPO) oder im Rahmen von M&A-Aktivitäten zum Verkauf angeboten. Auch das infolge der Covid-19-Pandemie aktuell angespannte wirtschaftliche Umfeld führt dazu, dass einige Unternehmen Teileinheiten verkaufen, um zusätzliche Liquidität zu generieren. Wir rechnen daher auch kurzfristig eher mit einem Anstieg als einem Rückgang von Carve-out-Aktivitäten. Carve-out-Aktivitäten stellen wirtschaftliche Teilbereiche dar, die häufig nicht als rechtlicher Teilkonzern strukturiert sind. Daher ist es vielfach erforderlich, kombinierte bzw. Carve-out-Abschlüsse nach IFRS aufzustellen. 

Keine Regelungen in den IFRS für kombinierte und Carve-out-Abschlüsse

In diesem Zusammenhang gewinnen verlässliche Informationen, wie ein Unternehmen finanziell aufgestellt ist, an Bedeutung. Denn potenzielle Käufer und Investoren wollen wissen, wie ein Unternehmen finanziell dasteht, wenn es plant, einen Geschäftsbereich herauszulösen, an die Börse zu bringen oder zu verkaufen. Da oft keine Teilkonzernstrukturen vorliegen, werden häufig kombinierte oder Carve-out-Abschlüsse nach IFRS aufgestellt. Die IFRS enthalten jedoch keine konkreten Regelungen zur Aufstellung von kombinierten und Carve-out-Abschlüssen, sodass hier Gestaltungs- und Ermessenspielräume entstanden sind. 

Die Stichprobe basiert auf IPOs in Deutschland

Die Stichprobe basiert auf kombinierten und Carve-out-Abschlüssen, die in Vorbereitung eines Börsengangs in Deutschland in einen Wertpapierprospekt einbezogen wurden. Darunter waren viele namhafte IPOs, wie die von Siemens Healthineers (Carve-out aus dem Siemens-Konzern), Covestro (Carve-out aus dem Bayer-Konzern) und Uniper (Spin-off aus dem E.ON-Konzern).

Auf diese Ausgestaltungsmerkmale gehen wir in der Untersuchung ein:

  • Aufstellungsmethode
  • Ausgestaltung der Segmentberichterstattung
  • Angaben zum Ergebnis je Aktie 
  • Bilanzierung von Ertragsteuern
  • Eigenkapitalertragsausweis im ersten konsolidierten Konzernabschluss 
  • Ausweis der Kaufpreiszahlungen in der Kapitalflussrechnung

Die empirische Analyse bietet Unternehmen interessante Einblicke in die Bilanzierungspraxis in Deutschland

Unsere Experten der Capital Markets Advisory Group haben in der Vergangenheit eine Vielzahl von Unternehmen erfolgreich bei der Umsetzung von Carve-out-Projekten unterstützt. „Aufgrund der Vielzahl von Gestaltungsspielräumen und Ermessensentscheidungen im Zusammenhang mit der Erstellung von kombinierten und Carve-out-Abschlüssen ist es meines Erachtens für Unternehmen neben den eigenen Zielvorstellungen sehr wichtig, die etablierte Bilanzierungspraxis im Blick zu haben, um nicht unbewusst aus der Reihe zu tanzen.“ erklärt Ralf Pfennig, Partner und Head of Deal and Capital Markets Services bei KPMG Deutschland. Er erklärt weiter: „In unseren Projekten werden wir regelmäßig darauf angesprochen, wie es denn die anderen Unternehmen machen. Unsere empirische Analyse liefert hierzu Einblicke in ausgewählte Fragestellungen“.  

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