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Die deutsche Wohnungswirtschaft befindet sich mitten im Umbruch. Eine ihrer Herausforderungen ist die Digitalisierung. Welche Digitalisierungsprojekte die Unternehmen der Branche umgesetzt haben und welche vielversprechenden Möglichkeiten bislang nur wenige nutzen, ergab unsere Studie „Digitalisierung der Wohnungswirtschaft“.

Digitalisierung braucht eigene Budgets

Ziel der Studie war es herauszufinden, was Digitalisierung für die Unternehmen der Branche bedeutet und mit welchen Technologien sie sich schon befassen. Außerdem wollten wir wissen, welche digitale Lösungen sie hinsichtlich ihres Geschäfts für relevant halten  - jetzt und in Zukunft.

Folgende Erkenntnisse zum Grad der Digitalisierung lassen sich aus der Umfrage gewinnen:

  • Die Mehrheit der Teilnehmer gab an, ihr Wohnungsunternehmen sei teils digitalisiert. Je größer das Unternehmen, desto weiter ist es auf dem Weg zur hohen oder überwiegenden Digitalisierung.
  • Der Digitalisierungsgrad ist höher bei Unternehmen, die ein separates Budget für Digitalisierungsprojekte haben. Diese Budgets sind aber nicht durchgehend vorhanden. 
  • Unternehmen, bei denen die Verantwortung für Digitalisierungsprojekte im Bereich eines CDO oder bei der IT-Abteilung liegt, sind digitaler als solche Unternehmen, in denen sich ausschließlich die Geschäftsführung verantwortlich zeichnet.

Strategie: wichtig, aber kaum vorhanden

Ein ERP-System ist in den Unternehmen Standard. Bei vielen ist es allerdings schon in die Jahre gekommen. Ein baldiger Systemwechsel steht trotzdem nur bei wenigen auf der Agenda.

Wie die Umfrage zeigt, halten die meisten Unternehmen (84 Prozent) eine Digitalisierungsstrategie für wichtig oder sehr wichtig  - aber weniger als Hälfte verfügt darüber. Zugleich sehen so gut wie alle Studienteilnehmer Risiken in der Digitalisierung, doch nur wenige analysieren und bewerten diese systematisch. Am häufigsten als Risiken genannt werden Datenschutzanforderungen und Datensicherheit sowie die Kompetenz der eigenen Mitarbeiter. Bei deren Wissensaufbau setzen fast zwei Drittel der Unternehmen dennoch eher auf die Eigeninitiative ihrer Beschäftigten als auf zentral organisierte Maßnahmen.

PropTech ist kaum ein Thema

Wir haben die Teilnehmer gefragt, welche Technologien sie bereits einsetzen  - mit Fokus auf digitale Lösungen zur Prozessunterstützung (z.B. Ticketsysteme und Reporting-Tools) und modernes Datenmanagement (z.B. Mieter-/Kundenscoring und Smart Metering). Außerdem wollten wir wissen, inwieweit sie digitale Kommunikationskanäle wie Bots und Social Media nutzen.

Die Ergebnisse zeigen: Es werden vor allem Tools genutzt, die bereits seit einigen Jahren verfügbar sind, etwa mobile Apps und Cloud-Lösungen. Die meisten Unternehmen richten ihre Digitalisierungsprojekte in erster Linie an den Bedürfnissen ihrer Kunden und der internen Prozessoptimierung aus, weniger an verfügbaren Technologien. Insbesondere der in den Medien vielfach beschriebene „PropTech-Hype“ hat die Wohnungswirtschaft bislang nur bedingt erreicht.

Fazit: Neue Technologien und disruptive Veränderungen stehen nicht im Fokus der Branche. Es existieren zahlreiche technische Lösungen, die die Wohnungswirtschaft voranbringen könnten, bisher aber zurückhaltend adaptiert werden. 

 

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