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Die Studie „Smart Cities – vernetzte Lebens- und Wirtschaftsräume“ hat sechs Aspekte einer klugen Stadt untersucht und analysiert. Unsere Experten gehen darauf ein, wie der Einzelhandel, die Immobilienwirtschaft, Energieversorger, Transportunternehmen, Mobilitätsanbieter und die Verwaltung dazu beitragen, Städte smarter und digitaler zu machen. 

Hier geben sie Einblicke, welchen Beitrag kluge Transportkonzepte zur Smart City leisten.

Lieferverkehr stellt Städte vor Herausforderungen

Die Coronakrise hat dazu geführt, dass wir mehr Zeit zu Hause und oft auch mehr Zeit vor dem Computer verbrachten und verbringen. Eine Folge davon: Die Onlinebestellungen sind seitdem kräftig angestiegen und damit hat auch der Lieferverkehr deutlich zugenommen. Das stellt viele Städte vor große Herausforderungen. 

Während sich die gesellschaftliche Debatte zunehmend um Nachhaltigkeit dreht, hat sich die Transportwirtschaft des letzten Jahrzehnts insbesondere durch neue Kundenanforderungen gewandelt. Nicht alle Aspekte dieses Wandels sind mit nachhaltigen Motiven kompatibel. So hat der rasante Aufschwung des Onlinehandels zu einem massiven Anstieg des Sendungsvolumens auf der städtischen letzten Meile gesorgt. Lieferungen erfolgen häufiger, kleinteiliger und sind über eine Vielzahl von Transportdienstleistern verteilt. 

Der Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit liegt in der kollaborativen Optimierung der Routenplanung. Transportunternehmen nutzen häufig Routenplanungssoftware, um ihre Touren im Stadtgebiet bedarfsgerecht zu optimieren. Allerdings meist unternehmensspezifisch und auf Grundlage statistischer Daten. So werden zwar bekannte Staugebiete umfahren, es liegen jedoch nur begrenzt Echtzeitinformationen vor. Zudem haben Unternehmen nie vollständige Transparenz über aktuelle Planungsvorhaben anderer Transportunternehmen. Die vorherrschende Intransparenz führt zu Staus, hoher Verkehrsauslastung und wenig aufeinander abgestimmten Verkehrsflüssen. Eine Lösungsmöglichkeit bieten kollaborative Routenoptimierungen: Verkehrsteilnehmer optimieren ihre Routenführung auf einer Plattform, sodass stets bekannt ist, wie viele zu einem bestimmten Zeitpunkt die gleiche Route passieren werden. So lassen sich andere Verkehrsteilnehmer mit ähnlichen Routenplänen bedarfsgerecht umleiten. Im Individualverkehr ist dies bereits umsetzbar. Im B2B-Kontext stehen jedoch oftmals Interessenkonflikte und die Wahrung von Geschäftsgeheimnissen der gemeinsamen Optimierung auf einer geteilten Plattform im Wege.  

Slot-Management-Tools ermöglichen es Transportunternehmen, Zeitslots für ihre Zustellvorgänge zu buchen. Zustellungen in Randzeiten könnten entsprechend vergünstigt angeboten werden, um Verkehrsspitzen zu reduzieren. Festgelegte Kapazitätsgrenzen für bestimmte Kernzeiten könnten den allgemeinen Lieferverkehr entzerren. Auslastungsdaten aus der smarten Stadt spielen somit eine maßgebliche Rolle für die Gestaltung eines nachhaltigeren wirtschaftlichen Ökosystems, dessen große Herausforderung der städtische Eingriff in den Wirtschaftsraum Verkehr bleibt.

Die Entzerrung des Lieferverkehrs erfordert eine sorgfältige Vorbereitung planerischer Entscheidungen. Dazu sollten die Städte mit Anwohner:innen, Wirtschaftsvertretern und Interessenverbänden zusammenarbeiten. Das ist für eine vorrausschauende Planung unerlässlich

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