Die Finanzabteilungen von Unternehmen, welche ihre Konzernrechnung nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellen, befanden sich in den letzten Jahren in einem eigentlichen Ausnahmezustand: Mit den neuen Standards zu Finanzinstrumenten (IFRS 9) und Erlösen aus Verträgen mit Kunden (IFRS 15), beide anwendbar seit 2018, sowie zu Leasingverhältnissen (IFRS 16), anwendbar ab 2019, mussten sie nämlich drei komplexe Standards umsetzen. Dies löste firmenintern umfassendere organisatorische und kostenintensive Umstellungen aus, die substanzielle interne und externe Ressourcen absorbierten.
IT-Abteilungen brachten dabei z.B. ihre technischen Erfahrungen in der Implementation der neuen Leasing-Applikation ein. Verschiedene Geschäftsbereiche wirkten bei der Sammlung der relevanten Daten mit, zumal einzelne Sparten oder Divisionen die bestehenden Verträge am besten kennen. Waren die wesentlichen Kennzahlen zur Steuerung des Unternehmens betroffen, musste auch das Controlling mit eingebunden werden. Vergütungsmodelle, die sich an Kenngrössen wie EBIT (Earnings before Interest & Taxes) orientierten, mussten, unter Einbezug von HR-Spezialisten, neu kalibriert werden.