Die Ursachen für die schwierige Situation der Pensionskassen sind eigentlich klar. Die von den Sozialpartnern vorgeschlagene Reform adressiert diese Ursachen nur ungenügend und erfüllt darum das Kriterium der Nachhaltigkeit nicht. Die Systemprobleme werden nur gemindert, aber nicht gelöst.
Eine Pensionskasse ist keine Blackbox und verfolgt im Grunde genommen ein einfaches und gut nachvollziehbares Geschäftsmodell. So werden Beiträge während des Erwerbslebens einbezahlt, mit der Vermögensanlage vermehrt und im Leistungsfall als Rente oder Kapital wieder ausbezahlt. Zudem gibt es eine Risikoversicherung und andere gewollte Risikotransfers, die solidarisch finanziert werden.
Nun, dieses grundsätzlich einfache Geschäftsmodell ist über die Jahre ständig komplexer geworden. Schuld daran sind nicht primär etwa zusätzliche gesetzliche oder regulatorische Hürden, sondern die seit drei Jahrzehnten sinkenden Zinsen und die immerfort steigende Lebenserwartung. Diese Effekte haben dazu geführt, dass aus heutiger Sicht einst gewährte Leistungen und selbst neu gewährte Leistungen infolge eines politischen Reformstaus nach wie vor viel zu hoch sind.
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