Agilität, Risiko, Kultur: drei Prioritäten für den Wandel
Clarity on Financial
Crime in Banking
Die Schweiz als internationaler Finanzplatz ist grossen Risiken durch Finanzdelikte ausgesetzt. Erhöht wird die Gefahr durch veraltete Transaktionsüberwachungssysteme, unzureichende KYC-Bemühungen und mangelhafte Definition der Risikobereitschaft.
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Die Auswirkungen von Finanzdelikten auf Schweizer Banken
Finanzdelikte haben sehr reale und bedeutende Auswirkungen auf Schweizer Banken. Dies wird offensichtlich, wenn man die wichtigsten Statistiken der Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) zu Verdachtsmeldungen und Straftaten betrachtet.
Quelle: Jahresbericht 2017 der Meldestelle für Geldwäscherei
Wie Banken im Kampf gegen Finanzdelikte erfolgreicher werden
Weil die Wertschöpfungsketten immer vernetzter und Verbrecher immer gewiefter werden, wird der potenzielle Schaden aus Finanzdelikten immer grösser. Doch die Banken investieren nicht genug in Fachleute und Systeme, um diese Bedrohung abzuwenden. Die Risikoprofilierung und Compliance-Kultur müssen dringend verbessert werden und es muss künstliche Intelligenz eingesetzt werden.
Vier Leitprinzipien für Schweizer Banken, um Finanzdelikte wirksamer zu bekämpfen
1. Schweizer Banken müssen sich der Herausforderung stellen, Finanzdelikte aufzudecken und zu verhindern
Genauer gesagt, müssen bankenspezifische Risikobeurteilungen für die Banken in der Schweiz zur Priorität werden. Um die Qualität von Warnmeldungen zu verbessern, braucht es zudem qualitative Verbesserungen in Bereichen wie Kundendatenbanken und Transaktionsüberwachungssystemen sowie den Einsatz von künstlicher Intelligenz.
Die Lösung im Kampf gegen Finanzdelikte besteht nicht darin, die Compliance-Funktion auszuweiten. Sie besteht darin, die Mitarbeitenden zu schulen und zu befähigen, in mehr Bereichen Risiken zu erkennen. Martin Peter spricht über die Herausforderungen, mit denen eine Grossbank bei der Kriminalitätsbekämpfung konfrontiert ist.
Lesen Sie das vollständige InterviewWas waren die grössten Herausforderungen, mit denen Ihre Bank in den letzten zwei Jahren konfrontiert war?
Prozentangaben und Aussagen beziehen sich auf die KPMG Financial Crime in Banking Studie 2018
2. Der Faktor Mensch: Lücken mit Fachwissen füllen
Durch grössere Investitionen in Unterstützung durch Spezialisten zur Verbesserung der Datenqualität und Datenanalyse könnte die Entdeckung und Aufspürung von Finanzdelikten bedeutend verbessert werden.
Nur 18% der befragten Banken haben ein Spezialteam, das Finanzdelikte untersucht. 2% bauen derzeit ein solches Team auf. Bei den verbleibenden 80% ist das Team für die Bewältigung von Finanzdelikten das...
Prozentangaben und Aussagen beziehen sich auf die KPMG Financial Crime in Banking Studie 2018
Die BNP Paribas (Suisse) SA ist eine führende europäische Bank für Unternehmen, Institutionen und Privatkunden in der Schweiz. Aurélien Dubus spricht über den Umgang mit Compliance-Risiken und darüber, wie Fachkompetenz zur Bewältigung unerwarteter Ereignisse aufgebaut werden kann.
Lesen Sie das vollständige Interview3. Wichtige Komponenten für eine solide Compliance sind eine starke Kultur, der «Tone at the Top» sowie ein wirksames Sanktionierungssystem
Eine gute Compliance-Kultur und ein angemessener Führungsstil sind wichtig, allein aber nicht ausreichend, um Finanzdelikten vorzubeugen. Sanktionen gegenüber Mitarbeitenden durchzusetzen, die die Compliance-Vorschriften nicht einhalten, ist ebenso wesentlich.
Welche Haltung innerhalb eines Unternehmens braucht es für eine griffige Compliance?
Prozentangaben und Aussagen beziehen sich auf die KPMG Financial Crime in Banking Studie 2018
Gemma Aiolfi erklärt, mit welchen Herausforderungen es Banken bei der Bekämpfung von Finanzdelikten zu tun haben. Dazu gehört auch die Verpflichtung des oberen Managements, mit gutem Beispiel voranzugehen.
Lesen Sie das vollständige Interview4. Qualitätsbasierte Meldungen an die MROS
Es liegt in der Verantwortung der Banken sicherzustellen, dass Meldungen an die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) angemessen und notwendig sind und dass aus den richtigen Beweggründen Meldung erstattet wird.
43 der befragten Banken mussten in den letzten drei Jahren eine Behörde über einen Verdacht auf ein Finanzdelikt informieren. 7 Banken erstatteten keinerlei Verdachtsmeldungen auf Finanzdelikte an Behörden.
Prozentangaben und Aussagen beziehen sich auf die KPMG Financial Crime in Banking Studie 2018
Möglichkeiten, die die Staatsanwaltschaft im Umgang mit Daten hat, sollen angepasst werden, was grosse Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden hat. Gleichzeitig wird die MROS von einem enormen Anstieg an Verdachtsmeldungen seitens Schweizer Finanzinstitute überflutet. Dies und weitere Themen diskutieren Bernhard Hecht, Daniel Tewlin und Arnaud Beuret.
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