Kapitalkostenstudie 2022

„Inflation auf Rekordniveau – Was bedeutet das für Unternehmensbewertungen?“ ist das Leitthema der aktuellen 17. Ausgabe der Kapitalkostenstudie, an der mehr als 320 Unternehmen teilgenommen haben. Im Fokus stehen unter anderem die Auswirkungen der steigenden Inflationsraten auf Geschäftsmodelle, Planungsrechnungen und langfristige Renditeerwartungen (Kapitalkosten).

Die Kapitalmärkte entwickeln sich derzeit besonders dynamisch. Auch wenn die jüngsten Entwicklungen der Inflation im Erhebungszeitraum der Studie nicht abgebildet sind, lassen sich dennoch Aussagen über Ursachen und Auswirkungen der Inflation treffen, vor allem bei der Auswertung der einzelnen Kapitalkostenparameter sowie bei den begleitenden Schwerpunktthemen:

• Wie ist Inflation im Bewertungskalkül zu berücksichtigen?
• Welche konkreten Herausforderungen lassen sich aus den aktuellen Entwicklungen der Inflationsraten und Renditeerwartungen für den Energiesektor ableiten?
• Welche Folgen haben die am Markt zu beobachtenden steigenden Inflationsraten auf die Renditeerwartungen von Investoren?

Die Mehrheit der Studienteilnehmenden stimmt überein, dass die (unternehmensspezifischen) Inflationsraten in den kommenden zwei Jahren deutlich oberhalb des mittelfristigen (konsumorientierten) Inflationsziels der Europäischen Zentralbank von 2,0 Prozent liegen werden. Als Gründe dafür führen die Befragten vor allem gestörte Lieferketten, Rohstoffknappheit, höhere Energiepreise und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine an.

Interessante Ergebnisse liefert die Studie auch zum Thema ESG. So ist die Relevanz von ESG-Inhalten für die Geschäftsentwicklung im Vergleich zum Vorjahr noch weiter gestiegen. Genau wie 2021 ist die Bedeutung, die ESG zugesprochen wird, jedoch sehr branchenabhängig. Vor allem Unternehmen, für die Umweltaspekte eine wesentliche Rolle spielen, und ressourcenintensive Industrien stellen ESG-Themen in den Fokus. Den größten Anstieg gab es hierbei im Bereich Media & Telecommunications.