Angesichts anhaltender geopolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen stimmt der diesjährige von KPMG veröffentlichte CEO Outlook vorsichtig zuversichtlich: Zwar erwartet die überwiegende Mehrheit der CEOs in den kommenden 12 Monaten eine Rezession, 58 Prozent der Befragten geht dabei jedoch von einem milden und kurzen Verlauf aus. Zudem sehen sich drei von vier CEOs gut darauf vorbereitet und – man hat in den letzten Jahren gelernt, mit dem Unvorhersehbaren umzugehen – haben bereits Pläne parat, um agil und rasch auf entsprechende Auswirkungen reagieren zu können.

Optimismus für langfristiges Wachstum bleibt bestehen

Für den CEO Outlook wurden über 1.300 Führungskräfte der weltweit größten Konzerne zu ihrer Drei-Jahres-Prognose für ihr Unternehmen sowie die Entwicklung der Wirtschaftslandschaft befragt. Dabei schätzen ganze 71 Prozent der CEOs die Aussichten für die Weltwirtschaft in den kommenden drei Jahren positiv ein – das sind elf Prozentpunkte mehr als noch zu Beginn des Jahres und damit der höchste Wert seit Beginn der Corona-Pandemie.

Talente gewinnen und halten

Qualifizierte Arbeitskräfte haben für den Großteil der CEOs absolute Priorität, um das Wachstum ihres Unternehmens zu gewährleisten. Hybride Arbeit hat sich zwar bewährt, dennoch können sich zwei Drittel der Befragten vorstellen, ihren Betrieb innerhalb der nächsten drei Jahre wieder auf reine Büroanwesenheit umzustellen. Nur 28 Prozent sehen eine flexible Mischung aus Büro- und Heimarbeit als langfristiges Arbeitsmodell der Zukunft.

Cyber Security als strategische Notwendigkeit

Weiterhin ganz oben auf der Agenda steht Cyber Security. Ein Großteil der Befragten (73 Prozent) macht sich mehr Sorgen um Cyberangriffe auf ihr Unternehmen als noch in den Vorjahren (61 Prozent im Jahr 2021). Cyber Security wird damit nicht mehr nur als IT-Problem gesehen, sondern als Schlüsselfaktor eines innovativen Geschäftsbetriebs. Viele CEOs setzen somit bewusst auf den Ausbau robuster Cybersicherheitsstrategien.

Transformationsprozesse durch Fusionen und Übernahmen

Zwar gehen 71 Prozent der CEOs davon aus, dass eine Rezession die Unternehmensgewinne in den kommenden 12 Monaten um bis zu zehn Prozent verringern könnte. Dennoch sehen immerhin 47 Prozent der Befragten – und damit doppelt so viele wie noch zu Jahresbeginn – eine offensive, proaktive M&A-Strategie als Möglichkeit für anorganisches Wachstum.

ESG-Ambitionen im Trend

Mit dem Trend zu mehr Nachhaltigkeit steigen auch die ESG-Bemühungen stetig an, insbesondere in Bezug auf die finanzielle Performance und das Wachstum. Rund doppelt so viele wie noch vor einem Jahr, nämlich drei Viertel der CEOs, sind der Meinung, dass Fortschritte im Bereich ESG die finanzielle Leistung des Unternehmens verbessern. Auch der damit einhergehende Druck wächst spürbar. So verzeichnen 69 Prozent der Befragten vermehrte Nachfrage von Stakeholdern nach mehr Transparenz und Berichterstattung.