EBA eröffnet Diskussion über EU-weite Stresstest-Methodik für 2023

Financial Services News

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Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) veröffentlichte am 21. Juli 2022 den Entwurf der EU-weiten Stresstestmethodik für 2023. Die Methodik deckt alle Risikobereiche ab. Einige Aspekte wurden gegenüber den vorherigen Tests verbessert. Als neues Merkmal werden die Projektionen zum Provisionsüberschuss (NFCI) auf einem Top-Down-Modell basieren, als erster Schritt zu einem hybriden Ansatz.

Der EU-weite Stresstest, der auf einer gemeinsamen Methodik basiert, soll Aufsichtsbehörden, Banken und sonstigen Marktteilnehmern als gemeinsamer, analytischer Rahmen für den Vergleich und die Beurteilung der Resilienz der EU-Banken und der Angemessenheit ihrer Eigenmittelausstattung dienen.

Der Stresstest 2023 wird die Resilienz der EU-Banken gegenüber einem adversen wirtschaftlichen Schock bewerten und in den aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozess (Supervisory Review and Evaluation Process – SREP) Eingang finden.

Der begrenzte Bottom-up-Ansatz wird auch weiterhin die zentrale Grundlage der EBA-Methodik bilden. Infolge der Entscheidung der EBA, schrittweise einen hybriden Rahmen einzuführen, werden die Banken nun jedoch NFCI-Schätzungen erhalten, die auf aufsichtlichen Top-down-Modellen basieren.

Im Vergleich zum Stresstest 2021 wurde die Stichprobe für den EU-weiten Stresstest 2023 um 26 Institute vergrößert. Die am Stresstest 2023 teilnehmenden Banken repräsentieren ca. 75% der Bankensektor-Aktiva im Euroraum, der übrigen EU-Mitgliedstaaten und Norwegen. Der EU-weite Stresstest 2023 umfasst 76 Banken auf der höchsten Konsolidierungsebene, davon 63 Banken in der Eurozone.

Die Methodik enthält zusätzliche Proportionalitätsaspekte für einige Banken, um die Effizienz zu fördern, bei Wahrung der Relevanz der Ergebnisse und der Transparenz.

Für den Stresstest 2023 wurde kein spezifischer Kapitalschwellenwert festgelegt, da die Banken anhand statischer Bilanzen und der einschlägigen aufsichtlichen Kapitalquoten bewertet werden. Die Stresstestergebnisse fließen in den SREP ein, in dem über eine angemessene Kapitalausstattung und Kapitalpläne entschieden wird.

Bis Ende 2022 soll die endgültige Methodik veröffentlicht werden. Der Stresstest für die gesamte EU wird im Januar 2023 beginnen, und die Ergebnisse sollen bis Ende Juli 2023 veröffentlicht werden.

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