OeNB veröffentlicht ihren 43. Finanzmarktstabilitätsbericht

Financial Services News

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Die Österreichische Nationalbank veröffentlichte am 15. Juni 2022 ihren 43. Finanzmarktstabilitätsbericht. Im Bericht wird darauf hingewiesen, dass die Finanzstabilität in Österreich auch während der Pandemie gewahrt blieb. Der Bericht befasst sich weiters mit der Schuldentragfähigkeit des Unternehmenssektors im Jahr 2021, Wohnimmobilienfinanzierungen sowie den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und enthält Empfehlungen zur Stärkung der österreichischen Finanzstabilität.

Im Jahr 2021 ist das Finanzierungsvolumen der österreichischen Unternehmen merklich gestiegen, die Kreditrisikoaufschläge befinden sich nun wieder in etwa auf ihrem Niveau vor Beginn der COVID-19-Pandemie. Ein großer Teil des Mittelaufkommens erfolgte über die Innenfinanzierung, während die Aufbringung von Eigenkapital von außen gering blieb. Knapp die Hälfte der Unternehmensfinanzierung stammte in den vergangenen beiden Jahren aus Fremdkapital, nicht zuletzt in Form von Bankkrediten. Dennoch hat sich die Schuldentragfähigkeit der Unternehmen 2021 verbessert, da der Anstieg des Bruttobetriebsüberschusses die erhöhte Verschuldung kompensierte.

Des Weiteren wird festgestellt, dass das Wachstum der Wohnbaukredite an private Haushalte sich aufgrund von günstigen Finanzierungsbedingungen, einer hohen Nachfrage nach Wohnraum und dem Preisauftrieb beschleunigte. Die Abweichung der Wohnimmobilienpreise von den Fundamentalfaktoren hat sich weiter verstärkt, womit Anzeichen für eine starke Überhitzung des Wohnimmobilienmarkts gegeben sind. Das FMSG erließ daher eine Empfehlung zum Einsatz kreditnehmerbezogener makroprudenzieller Instrumente, die von der FMA in Gestalt der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-VO) umgesetzt wurde.

Die OeNB empfiehlt den Banken eine nachhaltige Stärkung ihrer Kapitalbasis, die Sicherstellung nachhaltiger Kreditvergabestandards in Österreich und CESEE und die Gewährleistung einer adäquaten und vorausschauenden Wertberichtigungspolitik. Schließlich sollen Effizienzsteigerungen eine nachhaltige Profitabilität sichern und geeignete Strategien zum Umgang mit Herausforderungen aufgrund neuer Informationstechnologien, gestiegener Cyberrisiken und des Klimawandels entwickelt und umgesetzt werden.

Sie finden alle weiteren Informationen in der Publikation der OeNB.