Beitragsreihe: Hyperautomation

#9 Branchenschwerpunkt öffentlicher Sektor & Gesundheitswesen

Im neunten Teil unserer Beitragsreihe bieten wir Einblicke in aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Lösungsansätze im öffentlichen Sektor. In diesem Artikel werden wir uns im Besonderen auf das Gesundheitswesen konzentrieren.

Ausblick: In einer der nächsten Ausgaben der Hyperautomation Beitragsreihe beschäftigen wir uns mit dem Branchenschwerpunkt "Finanzbereich".

Hyperautomation

KPMG Expertenteam

Michael Ginner

KPMG Austria

Julia Bernhardt

KPMG Austria

Bianca Punz-Reidlinger

KPMG Austria

Chancen der Automatisierung im öffentlichen Sektor

Die Covid-Pandemie hat nochmals deutlicher gemacht, was schon lange im Kommen war: Die digitale Transformation ist der Weg in die Zukunft, auch im öffentlichen Sektor.

Laut dem EU-Digitalisierungsindex lag Österreich im Jahre 2021 auf Platz 10 und damit über dem EU-Durchschnitt und noch vor Deutschland. Mehr als 80 Prozent der Unternehmen beschleunigen die Automatisierung als Reaktion auf COVID-19. Auch im Public-Bereich sind Digitalisierung und Automatisierung zu zentralen Themen geworden, New World of Work ist ein immer häufiger genannter Begriff, welcher verdeutlicht, in welchem Ausmaß sich unsere Arbeitsweise auch aufgrund von digitalen Entwicklungen verändern wird. Dabei haben viele erkannt, dass auch Automatisierung als Werkzeug dienen kann: zur Vereinfachung von Prozessen, Erhöhung der Effizienz sowie Steigerung der Qualität. So können Systeme und damit auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kundinnen und Kunden in diesen Systemen nachhaltig entlastet werden.

Für Organisationen bieten sich in diesem Zusammenhang neben vielen neuen Chancen auch Herausforderungen, welche es zu lösen gilt – Wege, die wir bei KPMG täglich beschreiten.

Beispiel: Einsatz von Robotic Process Automation im Gesundheitswesen

Auch im Health Care-Bereich stieg der Grad an Automatisierung zuletzt maßgeblich. Automatisierte Systeme haben auch hier entscheidende Vorteile, wie bspw die Reduzierung des manuellen Arbeits- bzw Administrationsaufwandes sowie die Erhöhung des Komforts für Patientinnen und Patienten sowie der Zufriedenheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als ein mögliches Beispiel sei hier der Einsatz von Robotic Process Automation (RPA), welche erfolgreich in verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens eingesetzt wird, erwähnt. RPA automatisiert Routineaufgaben mithilfe von Algorithmen, dabei führt eine Software bestimmte Aktivitäten aus. Hierbei kann RPA nicht nur den Dienstleister selbst, sondern auch den Kostenträger im Health Care-Bereich zugutekommen, indem sie dazu beiträgt, die Ausgaben des Gesundheitssystems zu reduzieren.

Sogenannte Bots können entsprechend aufwendige Prozesse erleichtern und in (Teil-)Bereichen maßgeblich unterstützen, um so neben der Kosten- auch eine Fehlerreduzierung zu ermöglichen. So kann RPA im Gesundheitswesen beispielsweise Teilbereiche der aufwendigen Abrechnung automatisieren, bei der Registrierung von meldepflichtigen Krankheiten/Geburten/Todesfällen an die entsprechenden Stellen unterstützen, zeitintensive Stammdatenpflege vereinfachen, Inventarisierung von medizinischem Material oder Weitergabe von Testergebnissen übernehmen, die Dateneingabe bei Leistungsansprüchen entlasten, Patienteninformationen datenschutzkonform extrahieren oder auch Terminplanungen für Patientinnen und Patienten zeitgerecht wie ressourcenschonend bearbeiten. Auch große Datenmengen können von der Software erfasst und verarbeitet werden, mithilfe anderer Systeme können Patientendaten-Analysen leichter generiert werden und Gesundheitsdienstleister maßgeschneiderte Behandlungen festlegen. RPA kann diese und andere Prozesse wesentlich erleichtern und so unter anderem auch dem medizinischen Personal mehr Zeit für Patienten ermöglichen und die Gesundheitsorganisationen bei den Herausforderungen von morgen unterstützen.

Herausforderungen

Anbieter von Gesundheitsdienste sind neben äußerst komplexen prozessualen und regulatorischen vor allem mit organisatorischen Herausforderungen konfrontiert. Neben der Erhebung von möglichen Automatisierungspotenzialen muss daher vor allem ein klares und ausreichend detailliertes Zielbild im Sinne der Organisation entworfen werden. Auch hier gilt allerdings: Ein digitalisierter Prozess kann nur so effizient sein wie der ihm zugrunde liegende Standardprozess, weshalb es oft zuerst gilt, diese hinsichtlich ihres Effizienzpotenzials zu analysieren. Die Umsetzung der Automatisierung in der Organisation strategisch sowie operativ zu verankern und mit klaren Entscheidungs- sowie Verantwortungskompetenzen auszustatten, stellt einen unverzichtbaren Teil der Realisierung solcher Projekte dar.

Besonders im sensiblen Health Care-Bereich ist auch Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter- sowie Patientinnen- und Patienten-Zentrierung ein nicht zu vernachlässigender Bestandteil von erfolgreicher Entwicklung. Hierbei sind die Patient Experience und die Employee Experience von großer Bedeutung für den Erfolg von Automatisierung – und damit der Organisation selbst. Dabei ist es im Sinne eines notwendigen Change Managements auch essenziell, Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Berufsgruppen auf diese Reise mitzunehmen und sicherzustellen, dass jene ausreichend informiert, geschult und in notwendige Prozesse miteinbezogen sind, um die Vorteile der Technologie auch tatsächlich nutzen zu können. Eine entsprechende Patient Journey kann zusätzlich zur Optimierung der Patienten-Wege und -erfahrung sowie der entsprechenden internen Prozesse beitragen.

Unsere Lösungen

KPMG hat eine langjährige und tiefgehende Erfahrung in der Automatisierung von Kernversicherungsprozessen. Automatisierungspotenziale werden mit bewährten Methoden & Tools identifiziert. Die Umsetzung und Abbildung im Betriebsmodell erfolgt basierend auf erprobten Vorgehensmodellen.

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Strategie & Zielsetzung

Erhebung der Ist-Situation und Definition der Zielsetzung und des Zielbilds.

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Identifikation von Automatisierungspotenzialen

Definition und mögliche Nutzung Automatisierungspotenziale sowie Definition von Anforderungen.

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Abbildung Betriebsmodell

Definition des Betriebs- & Governance-Modells, Darstellung von Funktionen, Verantwortungen & nötigem Skill-Set sowie Berechnung kostenseitiger Anforderungen.

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Umsetzung und Transfer in laufenden Betrieb

Roadmap zur Realisierung des Betriebsmodells, Umsetzung sowie Planung und Durchführung der Übergabe in den laufenden Betrieb.

Ihre Vorteile

  • Langjährige Erfahrung in der Begleitung von Unternehmen im öffentlichen sowie Gesundheitsbereich
  • Fachspezifische Expertise in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Sektors
  • Internationale Zusammenarbeit mit Teams aus technischen Experten in Digitalisierung & Automatisierung
  • Expertise bzgl der Optimierungspotenziale in Verknüpfung mit relevanten Technologien
  • Verständnis für die Anwendungsbereiche und Fähigkeiten verschiedener Technologieanbieter
  • Relevante Referenzen hinsichtlich Entwicklung & Umsetzung von Betriebs- & Governance-Modellen
  • Verständnis für betriebswirtschaftliche und operative Aspekte und Implikationen von Lösungen
  • Aufbau basierend auf bestehender Bot Library (>1.000 Bots)

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